Schwerin (dpa/mv) – Auf 32 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzflächen in Mecklenburg-Vorpommern gelten laut Agrarminister Till Backhaus wegen des Umweltschutzes künftig Einschränkungen beim Düngen. Das sieht die neue Landesdüngeverordnung vor, wie der SPD-Politiker am Freitag mitteilte. Laut EU-Vorschriften muss das Düngen reduziert werden, wenn in einem Gebiet das Grundwasser mit Nitrat belastet ist. Die Vorgaben seien exakt umgesetzt worden, betonte Backhaus.
Der Landesbauernverband sprach von fast 50 Prozent Flächen, die künftig als sogenannte Rote Gebiete gelten würden. Backhaus widersprach dieser Zahl. Betroffen seien 32 Prozent.
Bauernpräsident Detlef Kurreck befürchtet heftige Ertragseinbußen. «Auf diesen Flächen dürfen wir unseren Weizen, unseren Raps und all unsere anderen Kulturen nicht so düngen, wie sie es für eine gute, gesunde Entwicklung brauchen», erklärte er. Erlaubt sei dort nur eine Düngemenge von 80 Prozent des Pflanzenbedarfs. Die Enttäuschung bei den Landwirten sei groß.
In der alten Landesdüngeverordnung waren nur 13 Prozent der Äcker in MV als Rote Gebiete klassifiziert. Der Zuwachs ergebe sich unter anderem aus strengeren Vorgaben bei der Beurteilung von Wasserschutzgebieten, erläuterte Backhaus. Zur Ermittlung der Nitratbelastung wurden dem Minister zufolge Werte von 881 Messstellen in MV zugrunde gelegt. Vorher seien es gut 550 gewesen. «Insofern ist die aktuelle Gebietskulisse deutlich differenzierter. Das haben sich die Landwirte immer gewünscht.»