Berlin (dpa/bb) – Aus Sicht des Grünen-Abgeordneten Benedikt Lux hat die CDU im Wahlkampf vieles richtig gemacht und Rot-Grün-Rot einiges falsch. «Die CDU hatte eine super Ausgangsposition und hat es geschafft, die Unzufriedenen aus allen Bereichen zu sich zu ziehen», sagte Lux der «Berliner Zeitung» (Montag/online). «Rot-Grün-Rot hat sich zu viel öffentlich gestritten und zu wenig gezeigt, dass sie auch am grundlegendem Funktionieren unserer Stadt arbeitet, die Krisen gut abfedert.»
Lux hat sein Abgeordnetenhausmandat verloren und scheidet nach 16 Jahren aus dem Landesparlament in Berlin aus. «Es bleibt sehr sinnvoll, sich – egal, an welcher Stelle – für die grüne Idee einzusetzen», sagte er. «Die Wahl zeigt ja auch, dass wir sie noch besser erklären müssen, die Leute nicht überfordern dürfen und uns besser auf Angriffe vorbereiten müssen.» Das Anti-Grüne werde mehr und mehr zum Lifestyle. «Nicht gut, wenn wir die großen Herausforderungen unserer Gesellschaft und unserer Stadt gemeinsam angehen wollen.»
Dem Wahlsieger CDU wirft Lux vor, eine «alles soll so bleiben, wie es ist»-Partei zu sein. «Da unterscheidet sie sich kaum von der jetzigen SPD.» In die CDU einzutreten, sei für ihn daher nie eine Alternative gewesen. «Aber ich würde sehr gerne viele Gespräche mit den Wählern der CDU führen», sagte er.
Seine Großmutter habe noch das Zentrum und die CDU gewählt. «Eine Generation, die das Land wieder aufgebaut hat, die nicht geflogen ist, nur einmal die Woche Fleisch gegessen hat. Die wissen, wie man mit Selbstdisziplin durch Krisen kommt», so der Jurist. «Eine Generation, die wir Grüne viel zu wenig erreicht haben, obwohl es von denen so viel zu lernen gibt. Schade, dass die immer noch in großen Teilen CDU wählen.»