Hannover (dpa/lni) – Fridays-for-Future-Aktivistinnen haben die Klimapolitik in Niedersachsen als «sehr frustrierend» kritisiert. «Wir sehen weiterhin den Ausbau der A20 und der A39, es wird über Gasbohrungen vor Borkum diskutiert und es entstehen neue LNG-Terminals», sagte Aktivistin Helen Knorre der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Freitag). Das Geld für die Flüssiggas-Terminals werde für Investition in erneuerbare Energien gebraucht.
Aktivistin Tabea Dammann beklagte: «Wir sehen von der Politik eine ganz große Verantwortungsverschiebung auf uns junge Leute und werden gelobt, dass wir Druck machen. Aber wir sind nicht diejenigen in den Machtpositionen.» Der trockene Sommer habe das «jahrzehntelange klimapolitische Versagen vor Augen geführt», betonte sie. «Deshalb ist es an der Zeit, dass sich etwas ändert.»
Fridays for Future hatte für Freitag zu einem weltweiten «Klimastreik» aufgerufen. Allein in Deutschland soll es Proteste in mehr als 200 Städten geben, darunter auch in Wolfsburg, Göttingen und Oldenburg. Fridays for Future fordert, erneuerbare Energien «radikal auszubauen» und eine konsequente Verkehrswende schnell umzusetzen.
Dammann erklärte: «Ich glaube, dass wir in diesem Winter sehen werden, wie ganz viele Menschen aufstehen.» Es sei kein Zufall, dass verschiedene Krisen aufeinandertreffen. «Klima-, Wirtschafts- und Energiekrise haben ihren Ursprung in einem System, das diese Ungerechtigkeiten befeuert», sagte sie. Knorre sagte: «Die steigenden Gaspreise etwa sind die Konsequenz aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern, die ihre Ursache in einer verschleppten Energiepolitik hat.»