Hannover (dpa/lni) – In vielen Gemeinden in Niedersachsens und Bremen werden derzeit wieder kleine grüne Schutzzäune neben den Landstraßen aufgestellt. Der Grund dafür sind die vielen Amphibien, die sich auf den Weg zu ihrer Paarung zu Gewässern wie Seen oder Teichen aufmachen. Dies passiere bei der feucht-nassen Witterung und sobald die Temperaturen abends mehr als fünf Grad Celsius erreichen, teilte der NABU-Niedersachsen mit. Dabei kreuzen die Frösche, Kröten und Molche allerdings auch immer wieder viel befahrene Straßen.
«Der Straßenverkehr ist bei uns tatsächlich die größte Gefahr für die Erdkröte. Schon bei einer Geschwindigkeit von mehr als 30 Stundenkilometern reicht allein der Druck des Autos aus, um die Tiere tödlich zu verletzen», sagte Florian Scheiba vom NABU in Bremen. Zur Sicherheit der Tiere haben freiwillige Helfer bereits in den vergangenen Wochen Schutzzäune am Rand vieler Straßen aufgestellt. Die Tiere bleiben an den Zäunen hängen und werden anschließend von den Freiwilligen über die Straße in Sicherheit getragen. Dabei werden die Amphibien gezählt und ihre Art wird bestimmt.
«Leider können nicht überall entsprechende Schutzzäune aufgestellt werden. In manchen Bereichen mit hohem Amphibienaufkommen findet sich deswegen das Gefahrenzeichen „Amphibienwanderung“, welches davor warnt, dass Tiere die Fahrbahn überqueren», sagte NABU-Amphibienexperte Ralf Berkhan. Besonders in der Nacht und den frühen Morgenstunden sei Vorsicht geboten. An vielen Straßen wurde vorübergehend die erlaubte Höchstgeschwindigkeit gesenkt. In manchen Gemeinden werden einige Straßen in der Nacht sogar komplett gesperrt.