Rund 300 Besucher nehmen am Eröffnungsgottesdienst im Dom Magdeburg zur Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) teil.

Magdeburg (dpa/sa) – Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine in der Frage nach Waffenlieferungen uneins. Die Themen Krieg und Frieden, Klimaschutz und der Umgang mit sexualisierter Gewalt stehen im Zentrum der Synode der EKD, die am Sonntag mit einem Gottesdienst im Dom in Magdeburg begann.

«Es geht um Frieden und Gerechtigkeit und nichts Geringeres», sagte der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer. Es sei klar, dass Deutschland der Ukraine helfen müsse. Kramer, der auch Friedensbeauftragter der EKD ist, sprach sich aber gegen Waffenlieferungen aus.

Die Ratsvorsitzende der EKD, Präses Annette Kurschus, mahnte in ihrem Bericht vor dem Kirchenparlament zur Solidarität mit der Ukraine. Zusätzlich zu militärischer Unterstützung müsse dringend ein Weg für einen Waffenstillstand gesucht werden, sagte sie. Der Ruf nach diplomatischen Bemühungen sei weder herzlos noch ignorant gegenüber den Menschen in der Ukraine. Es gelte, eine weitere Eskalation des Krieges zu verhindern.

Aus ihrer Sicht ist es nicht möglich, Waffenlieferungen klar zu befürworten oder abzulehnen. Frieden stiften wollten auch diejenigen Menschen, die sich für Waffenlieferungen aussprächen, sagte sie. Es sei gut, dass es in der Kirche unterschiedliche Positionen zu dem Thema gebe. Aber auch jede Waffe, die zur Verteidigung eingesetzt werde, töte oder verletze anderes Leben, mahnte sie. Wenn ein russischer Soldat getötet werde, dann sei er genauso zu beklagen wie ein ukrainischer Soldat. «Da ist Mensch Mensch», betonte Kurschus.

Die EKD ist die Dachorganisation für die 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland, die knapp 20 Millionen Mitglieder zählen. Die Synode, bestehend aus 128 Mitgliedern, tagt bis Mittwoch.