Ein Blaulicht auf einem Einsatzfahrzeug der Polizei.

Berlin (dpa/bb) - Die Berliner Polizei ermittelt in Hunderten Fällen, bei denen an Reifen von Geländewagen die Luft abgelassen wurde. Seit November 2021 seien mehr als 600 Anzeigen wegen Sachbeschädigung registriert worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Zuvor hatte der «Tagesspiegel» berichtet. Geprüft werde, ob ein Zusammenhang zu der Gruppe «The Tyre Extinguishers» (Deutsch: Die Reifenlöscher) bestehe. Die Aktivisten lassen nach eigenen Angaben im Namen des Klimas die Luft aus den Reifen der «unnötigen Fahrzeuge» und sind in diversen deutschen und europäischen Städten unterwegs.

Nach einem Bericht der «B.Z.» waren sie am Freitag erneut in Berlin aktiv und haben in Friedrichshain auf der Halbinsel Stralau aus mehrere größeren, hochmotorisierten Geländewagen die Luft rausgelassen. Fotos zeigten platte Reifen und ein Flugblatt unter dem Scheibenwischer der Windschutzscheibe. Darauf ist etwa zu lesen: «Achtung – Ihr Spritfresser ist tödlich». Man habe die Luft abgelassen, weil das «Herumfahren in innerstädtischen Gebieten mit einem riesigen Fahrzeug enorme Folgen für andere» habe.

Die Polizei konnte nach eigenen Angaben zunächst keine Auskünfte zu dem konkreten Fall in Friedrichshain geben. Der Polizeisprecher berichtete jedoch, dass zuletzt Anfang März im Bereich Prenzlauer Berg mehrere Fahrzeuge von derartigen Aktionen betroffen gewesen seien.