Bernhard Stengele spricht bei der Vorstellung der Sanierung eines Wohnblocks in Greiz.

Erfurt (dpa/th) – Die seit 2020 in Thüringen gegründeten 20 Gewässerunterhaltungsverbände betreuen inzwischen mehr als 90 Prozent der Fließgewässer im Freistaat. Es gehe dabei um die Pflege von etwa 18.000 Kilometern kleinen Flüssen und Bächen sowie etwa 250 Anlagen, teilte das Umweltministerium am Donnerstag in Erfurt mit. Ihre Aufgaben lägen darin, Gewässer frei zu halten, den Hochwasserschutz zu sichern und die Ufer möglichst naturnah zu erhalten.

Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) würdigt die Arbeit der Verbände, deren Bedeutung durch Klimaveränderungen und zunehmende Extremwetter noch steige. Inzwischen beschäftigen sie 180 Mitarbeiter, darunter Flussarbeiter und Flussmeister.

Finanziert würden die Verbände und ihre Arbeit komplett vom Umweltministerium. Im Zeitraum von 2020 bis 2022 seien insgesamt etwa 58 Millionen Euro in die Gewässerunterhaltung investiert worden. In diesem Jahr seien 17 Millionen Euro vorgesehen. Mit den kontinuierlichen Arbeiten könnten wiederkehrende Hochwasserschäden reduziert und die Gewässer und deren Gehölzsäume nachhaltig ökologisch entwickelt werden. Stengele sagt, «dies ist bundesweit einzigartig und hat Modellcharakter».

Bis Ende 2019 waren in Thüringen die Gemeinden für die Unterhaltung der Gewässer zweiter Ordnung sowie kommunaler Hochwasserschutzeinrichtungen zuständig. Gerade kleine Kommunen taten sich mit ihrem wenigen Personal schwer, diese Aufgaben zu erfüllen. Die größeren Flüsse wie Saale und Werra sind Gewässer erster Ordnung, für ihre Unterhaltung ist das Land zuständig.