Hannover (dpa/lni) – Wildbienen erleben in Niedersachsen derzeit harte Zeiten. «Der Rückgang der Wildbienenpopulation war in den letzten Jahren dramatisch», sagte Bienenexpertin Britta Raabe vom Naturschutzverband Nabu. In den letzten drei bis vier Jahren sei sowohl die Anzahl als auch die Artenvielfalt der Insekten zwischen 60 und 80 Prozent zurückgegangen.
Gründe dafür gibt es viele: So leiden die Wildbienen beispielsweise stark unter trockenen Sommern und dem steigenden Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft. Das Hauptproblem der Wildbienen ist allerdings der stetige Rückgang ihres Lebensraumes.
Wildbienen leben im Gegensatz zu den Honigbienen nicht in Stöcken zusammen, sondern sind Einzelgänger. Sie nisten meist unter der Erde. Und gerade dieser Lebensraum wird für sie auch in Niedersachsen immer knapper.
So gibt es laut Raabe immer weniger Blühstreifen neben den Äckern. Aber auch in den heimischen Gärten sei immer weniger Platz für die Bienen zum Nisten und für ihre Nahrungssuche. In Schottergärten, auf regelmäßig gemähten kurzen Rasenflächen oder in kahle Blumenbeeten können die Bienen nichts Essbares finden.
Manche Arten werden nur wenige Wochen alt. «Für sie ist die Zeit zu kurz, um auf etwas zum Essen zu warten», sagte Raabe. Da die Insekten auf ihrer Nahrungssuche unzählige andere Pflanzen bestäuben, sind sie ein wichtiger Faktor für die Umwelt. So sind die meisten Obstbäume, aber auch der Raps auf die Hilfe der Insekten angewiesen. «Ohne Bienen stirbt auch uns Menschen die Nahrung weg», sagte Raabe.